Die Installation

Das Raster
Opakes Displacement
Die Europoolpalette

Nebenbilder

swim
Perspektivische Übung
Theorie und Praxis

Ritter 117
 

Die "Hardware" zum Internetprojekt:

7. - 17. Mai 2008

Eine interaktive Installation
von Ulrich Mattes

Blinzelbar, Große Bergstraße 156
22767 Hamburg-Altona
Geöffnet Mo - Sa 16 - 20 Uhr

Eröffnung: 6. Mai um 19 Uhr
Statt einer Rede: Jakob Perko zeigt
"Hermann-Balk-Straße 117"

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Mehr Stallgeruch bitte!

Es geht um Produktion. Die kleinen Handwerksbetriebe, die Hinterhöfe, das know how, das sich im Stadtteil angesiedelt hat und hier produziert, um das Flair, das die Handlungsfähigkeit ausmacht, die den Bürger/innen das Heimatgefühl gibt. Und es geht um persönliches Wissen, das die Altonaer/innen in der Installation für den Stadtteil "kollektivieren" sollen.

In Konsequenz baut sich auch die Installation als eine Melange aus Metaphern und Bildern, entlehnt aus technischem know how, Historischem, Merkantilem und "Hinterhofwissen" ... wie das eben so ist bei einer gutnachbarschaftlichen Unterhaltung: man kommt vom Hundertstel ins Tausendstel.

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Zum Jahresthema der bedingt erkennbaren Verrückung (opakes displacement) innerhalb der sozialen und kommunika-tiven Bedingungen im Umfeld des Sanierungsgebietes der Großen Bergstraße in Hamburg-Altona nimmt - auf Einladung von Judith Haman und Heiner Metzger - die Installation in der blinzelbar Bezug auf den Text "Operation Tagedieb ..." vom März 2007, veröffentlicht auf THE THING Hamburg und die darin formulierte These einer "Kunst der Brachlegung", die eine "potente Landschaft" (Lucius Burckhardt) zwischen notwendigen, von merkantilen Interessen abgekoppelten Freiräumen für den Einzelnen und einer sich selbst regulierenden "Ordnung" für die Gemeinschaft einfordert.

Der Verschiebebahnhof des städtebaulichen Modellwesens ist die Grundfigur der Installation:

Modelle dienen der Vereinfachung und ersten Annäherung an einen Sachverhalt, sie dienen aber auch der Vereinfachung und klammheimlichen Entfernung von Sachverhalten, um dahinterliegende Bedürfnisse zu verschleiern und in belanglosen "Hochglanzbegrifflichkeiten" nicht zu fassende Wünsche und Utopien mit ästhetischen Mitteln zu diskreditieren.

Dem tritt die Arbeit hinten, dahinter entgegen. Schon die Einladungskarte lässt erahnen, dass hier keine Frontalpräsentation zu erwarten ist. Die kleinen Europaletten zum Abreißen werden zur Teilnahme an den Gedankenspielen vor Ort gebraucht. Sie sind herzlich eingeladen, auf zwei horizontal als Spielfläche in den Raum gespannten Segeln mitzuwirken.

Mit der schon länger diskutierten Umkehrung der Abhängigkeitsbezüge von "think global, act local" in "think local, act global" werden modellhaft Fragen nach den "Hinterhöfen" der real existierenden soziologischen Strukturen städtischer Quartiere im Gegensatz zu deren politisch inszenierter Fassadenpolitur gestellt, um mit künstlerischen Mitteln eine gegenüber rein politisch motivierten Diskursen offenere Kommunikationsform für Auseinandersetzungen um eine zukünftige "potente [Stadt]Landschaft" zu erarbeiten.

Stadt ist Ankunft, nicht Flucht und kein Durchlauferhitzer!

  Die Einladungskarte mit Europoolpalette für persönliche "Hinterlassenschaften" in der Installation

Der Installationsplan (von der Straße aus gesehen)

Installationsansicht (aus der blinzelbar gesehen)