Die Installation
Das Raster Opakes Displacement Die Europoolpalette Nebenbilder swim Perspektivische Übung Theorie und Praxis Ritter 117 |
Erstes Bild: In den Bild-Rastern des Alltäglichen Ausstellungen werden mit Einladungen beworben. Was liegt näher als der Versuch, die drucktechnische Bildverarbeitung in eine Bildanalogie für das "gesellschaftliche Konsenswesen" zu überführen, besonders, wenn es um ein Sanierungsgebiet geht: Kontext: In der Reproduktionstechnik für den Auflagendruck werden - sofern es sich nicht um ein Sonderdruckverfahren handelt - die Halbtonwerte einer Fotografie in druckende und nichtdruckende, sogenannte Rasterpunkte verschiedener Größen zerlegt, die in ihren Mittelpunkten immer den gleichen Abstand zueinander haben. Durch die Größe der jeweiligen Rasterpunkte in Flächenrelation zum dazwischen freibleibenden Papierweiß entsteht dann der Eindruck unterschiedlicher Farbintensität. Dies entspricht der Auflösung von potentiell unendlich vielen Halbtönen (Zwischentönen) in eine begrenzte Anzahl von Abstufungen und in der Farbreproduktion vier mal: für die Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz. Wir erhalten die Reproduzierbarkeit bunter Bilder und die wenigsten wissen, dass in diesem Verfahren nur ein Bruchteil der tatsächlich von uns wahrnehmbaren Farbtöne darstellbar sind. Ähnlich verhält es sich bei der Darstellung am Bildschirm im RGB-Modus (Rot/Grün/Blau). Untersuchungen haben ergeben, dass aufgrund der medialen Reduktion der Farberfahrung diese Verarmung auf unser gesamtes Wahrnehmungspotential und Differenzierungsvermögen durchschlägt. Unser Denken folgt gerne der eindimensionalen Auflösung in Ja / Nein-Entscheidungen im Sinne bloßer Quantifizierungen als Entscheidungsgrundlage. So reduzieren wir scheinbar unnötige Komplexität auf "Verarbeitungsniveau" und werfen dabei die meisten Zwischentöne über Bord. Einmal reduziert, läßt sich eine Vielfalt nur schwer wieder einrichten. Vieles geht dabei unweigerlich verloren. Geht es wie hier um die Entdeckung der Vielfalt, so wendet sich die Anwendung eines auf Quanten reduzierten "Rasters" schnell gegen das eigentliche Vorhaben einer Darstellung, die möglichst vielen Argumentationen Rechnung tragen soll. Mit dem zweiten Bild soll dieser Versuch unternommen werden, die Reduktion wieder mit Komplexität zu füllen ...
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