Die mobile Lade - wie bitte?


  Die mobile Lade erobert sich ihren Platz in Schaufenstern des öffentlichen Lebens. Entstanden ist sie aus einer Experimentierfreudigkeit und Neugier der Künstlerin. Die kleine Schublade aus Holz beherbergt temporär wechselnde Mini-Installationen, die in sich bereits ein Kunstwerk sind und verweist damit gleichzeitig auf den Aufenthaltsort von anderen tätigen Künstlern im „Hamburger Waschhaus“ des Stadtteils Hamburg-Hamm.

Bei dem Projekt geht es vor allem um die Änderung der Wahrnehmung von Stadt, Öffentlichkeit und Lebensräumen.

Die „echte Kunst“ in Museen und Galerien der Stadt anwesend, vermengt sich bisher immer noch selten mit dem Alltagsleben der Bürger dieser Stadt. Die so genannte „Galeriekunst“ ist häufig luxeriös, lahm und konservativ, eine echte Konfrontation findet selten statt, da sie meistens nur auf gleich gesinnte Künstler oder die „Kunstelite“ trifft. Die mobile Lade möchte dem entgegen wirken und eine soziale und kulturelle Interaktion im Zusammenleben von Künstlern und Stadtteilbewohnern herstellen. Das bewusste Auftreten von künstlerischem Handeln im öffentlichem Raum macht sie zu einem Teil der „Stadtteilkultur“ . Die Eroberung der ausgesuchten „Stadträume“ liefert der Kunst und der Künstlerin neue Rahmen und lässt sie neue Strukturen finden und darstellen. Die Bewohner sehen die Kunst in ihrem direkten Umfeld und können Vergleiche und Gedankenspiele im Umgang mit dieser aufstellen.

Laut Walter Grasskamp ist die gesellschaftliche Leistung moderner Kunst im öffentlichem Raum in der Herstellung eines Konfliktfeldes zu sehen, welches eine Demokratie generierende Funktion übernehmen kann.

Man könnte die mobile Lade aber auch einfach als "Multiplikator" von Ideen ansehen.